Per Bocksprung auf den Elefanten (2.+3. Juli)

Das Einzige, was wir in Thailand unbedingt machen wollten, war Elefantenreiten. Nun, zugegebenermaßen kann man das hier auch an jeder Straßenecke. Aber uns war wichtig, dass der Anbieter gut mit den Tieren umgeht. Über TripAdvisor (DEM Reisehelfer schlechthin) sind wir dann auf 'Elephant Special Tours' gekommen. Die Organisation, geführt und gegründet von einem Deutschen, bietet 2- bis 14-tägige Touren für jeden Geschmack an. Wir haben uns für den 2-Tages Trip entschieden - im Nachhinein hätte ich gerne mehr Tage mit den lustigen Dickhäutern verbracht.
Morgens wurden wir pünktlich um 8h von unserem Hostel in Chiang Mai abgeholt. Auf der Fahrt ins Elefantencamp lernten wir unsere Reisegefärten, eine 4-köpfige Familie aus Köln, kennen. Angekommen, das Gepäck in unserem Zimmer abgestellt, ein kurzes, einleitendes Gespräch mit Bodo, dem Besitzer und Tourleiter, Mahouthosen und ein Arbeitsshirt gekauft und schon ging es los zu den Tierchen.  Während wir gemütlich zusammensaßen, stießen dann nach und nach die Elefanten dazu. Schließlich standen wir auf und setzten uns in einen Kreis zwischen die Rüsselträger. Als die Tiere um uns herum standen, wurde mir, im Gegensatz zu Möre, schon mulmig zumute, aber das legte sich dann beim ersten Ritt. Der folgte nach einem kurzen Elefantenbad im nahegelegenen Bach. Elefantenreiten ist so eine Sache für sich, denn das Aufsteigen ist gar nicht mal so unkompliziert. Der Elefant beugt sich vor, den Kopf am Boden. Dann muss man mit Schwung in den Nacken springen und sich an einem Gurt, der um die Körpermitte des Tieres befestigt ist, festhalten. Das Tier erhebt sich sofort. Problematisch ist höchstens, dass man jetzt verkehrtherum sitzt. Also dreht man sich um. Die Knie werden angezogen und auf den Elefantenohren abgelegt, die Füße werden dahinter verstaut. Mit der rechten Hand hält man sich am Gurt, mit der linken stützt man sich am Kopf des Elefanten ab. Und dann begann die Wackelpartie. Möre und ich haben die jüngsten Elefanten bekommen, welche sich noch nicht so geschmeidig bewegen können. Bei der Verteilung kam es auf verschiedene Faktoren an. Möre, als 'toughere', hatte den wilderen und ich den ruhigeren. Saliah, 'meine'  Elefantendame, ist die kleinste der Gruppe, sehr ruhig, pupst viel und ist die Strecken gewohnt. Möres Yaya hingegen ist erst seit August '14 dabei und muss sich noch daran gewöhnen. Deswegen war sie oft unsicher auf Wegen, die die anderen Elefanten problemlos meisterten, oder hat ruckartige Bewegungen gemacht. Dann ging es erst ein paarmal hintereinander im Kreis, bis Bodo sicher war, dass alle gut sitzen können. Um abzusteigen, nimmt man beide Beine und legt sie über die Stirn des Tiers. Mit den Händen hält man sich an den Ohren fest. Der Elefant neigt, ähnlich wie beim Aufstieg, den Kopf gen Boden. Wenn man weit genug unten ist, springt man ab. Nach dem Mittagessen ging es dann auf einen längeren Ritt durch die schöne Landschaft der Region. Das Sitzen wird mit der Zeit echt anstrengend und wir haben alle abends unseren Hintern gespürt.
Am nächsten Morgen schnitten wir mit einer Machete ein wenig Elefantengras, welches die Tiere nachher verputzten. Nach einer kurzen Fahrt ins Camp und einer kleinen Wanderung den bewaldeten Berg hinauf, trafen wir auf unsere Elefanten. Auf dem Rücken der Tiere ging es den gelaufenen Weg zurück. Kurze Pause, und dann ging es auch schon weiter. Diesmal zur Badestelle. Elefanten baden in der Regel  nicht so gerne, aber Saliah stürzte sich ohne Aufforderung, und zu meiner Freude, sofort seitlich in die Fluten. Aber nicht nur ich wurde nass. Die Mahouts (Elefantenführer) gaben den Tieren Kommandos und ruckzuck waren alle Reiter im Wasser. Leider mussten wir uns danach auch schon von den gutmütigen Dickhäutern verabschieden. Nach dem scharfen Mittagessen, fuhren wir, jeweils 3 Personen pro Bambusfloß, auf einem kleinen Flusslauf. Das war sehr schön, vor allem, da wir bereits nass waren.
Schweren Herzens fuhren wir gegen Abend zurück nach Chiang Mai.
Aber eines ist klar: Sollten wir nochmal in die Gegend kommen, machen wir eine längere Elefantentour!










































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